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Paseo del Arte

Der unumstrittene Mittelpunkt des Madrider Kulturlebens, der Paseo del Prado und der Buen Retiro, eine Landschaft der Künste und der Wissenschaften, die auch unter dem Namen Landschaft des Lichts bekannt ist, wurden im Juli 2021 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der sogenannte Paseo del Arte wird auch als Triángulo del Arte - Dreieck der Kunst - bezeichnet, da sich hier in knapp zwei Kilometern drei der wichtigsten Pinakotheken der Welt angesiedelt haben. Der unumstrittene Mittelpunkt des Madrider Kulturlebens ist im Juli 2021 von der UNESCO in der Kategorie Kulturlandschaft zum Weltkulturerbe erklärt worden und umfasst del Paseo del Prado zwischen Cibeles und Plaza de Atocha, den gesamten Retiro-Park und das Stadtviertel Los Jerónimos.

PRADO-MUSEUM

Das 1819 von Königin Maria Isabella von Portugal gegründete Museum nutzt ein klassizistischen Gebäude, das 1785 nach einem Entwurf des Architekten Juan de Villanueva eigentlich als Naturkundemuseum entstanden war. Den Grundstock der Sammlung bilden die einstigen königlichen Sammlungen, in denen vor allem die spanischen, flämischen und italienischen Schulen hervorragend repräsentiert sind.

Das herausragende Werk des Prado ist sicher Las Meninas von Velázquez, doch auch Der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch oder die Schwarze Malerei von Goya sind für sich schon die Reise nach Madrid wert. In einem von dem spanischen Pritzker-Preisträger Rafael Moneo entworfenen Nebengebäude ist die Skulpturensammlung untergebracht und hier zeigt der Prado seine Sonderausstellungen.

NATIONALMUSEUM THYSSEN-BORNEMISZA-MUSEUM​

Schräg gegenüber dem Prado beherbergt der Palacio de Villahermosa die Sammlung Thyssen-Bornemisza, die von Baron Heinrich von Thyssen in den zwanziger Jahren begonnen und später von seinem Sohn Hans Heinrich fortgesetzt wurde. Das 1992 eröffnete Museum gibt einen Überblick über die Geschichte der europäischen Malerei vom Mittelalter bis ins späte 20. Jahrhundert und bietet unter anderem Werke von Canaletto, Gauguin, Kandinsky oder Hopper. Daneben beherbergt es heute auch einen Teil der Sammlung Carmen Thyssen-Bornemisza, die eine interessante Auswahl impressionistischer Malerei umfasst.

REINA SOFÍA MUSEUM

Das Museum öffnete seine Pforten 1990 als Pendant des Prado Museums für moderne und zeitgenössische Kunst ab dem späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Untergebracht ist es im ehemaligen Krankenhaus Hospital General de Madrid, einem Gebäude von Francisco Sabatini mit einer Erweiterung des Architekten Jean Nouvel. Es enthält Werke großartiger Künstler wie Dalí, Miró oder Juan Gris. Bedeutendstes Bild der Sammlung ist Picassos monumentales Gemälde Guernica. Die ganzjährig geöffnete Touristeninfostelle Reina Sofía hält alle erforderlichen Informationen für Besucher bereit.

 

Der Paseo del Arte entspricht im Wesentlichen dem Paseo del Prado samt seiner Plätze und schließt auch angrenzende Straßen ein. Nach Norden hin gehört auch der Paseo de Recoletos zum Boulevard der Kunst, nach Süden hin wäre das Anthropologische Museum hinzuzurechnen.

Mit seinem Namen erinnert der Paseo del Prado an die Wiesen des Klosters San Jerónimo el Real, in dessen Umgebung unter Philipp IV. das Sommerschloss Palacio del Buen Retiro erbaut wurde.

Bis zum 18. Jahrhundert gab es sich hier an einem Bachlauf, dem Arroyo de la Fuente Castellana, ein Wäldchen sowie Obst- und Ziergärten. Die heutige Allee ließ Karl III. als Rückgrad der städtebaulichen Ausdehnung Madrids nach Norden und Westen anlegen. Zahlreiche Einrichtungen für Wissenschaft und Bildung sollten den Verlauf der Madrider Nord-Süd-Achse charakterisieren.

So entstanden hier der botanische Garten Real Jardín Botánico (beherbergt ein Café und organisiert Ausstellungen und andere Aktivitäten), das Naturkundekabinett Gabinete de Ciencias Naturales (das heutige Prado-Museum) und die Sternwarte Real Observatorio de MadridZur Dekoration des sogenannten Salón del Prado plante man mehrere  Springbrunnen, die alle nach Entwürfen von Ventura Rodríguez entstanden. Zwei davon sind heute Symbol der beiden großen Fußballvereine der Stadt: An der Fuente de Cibeles feiern Fans und Spieler von Real Madrid ihre Triumphe, am Fuente de Neptuno die Fans von Atlético de Madrid. Zusammen mit dem Fuente de Apolo, dem Vier-Brunnen-Ensemble Cuatro Fuentes auf der Höhe des Prado und dem Fuente de Alcachofa (Artischockenbrunnen) bilden sie ein prächtiges Gesamtkunstwerk.

 

Das Kunst- und Kulturangebot des Paseo del Arte beschränkt sich nicht auf die drei berühmten Pinaktheken Prado, Thyssen-Bornemisza und Reina Sofía. Hier eine Reihe weiterer interessanter Einrichtungen:

CENTROCENTRO

Ausstellungsbereich im Palacio de Cibeles, der zum Sitz der Stadtverwaltung umgebaut wurde. Er besitzt eine Aussichtsterrasse mit Blick auf die Prado-Promenade, beherbergt eine Touristeninformation und verfügt über einen Presse-/Lesesaal mit internationalen Zeitschriften.

MUSEUM DER SEEFAHRT​

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1843 wimet sich das Museo Naval der Geschichte der spanischen Marine und Seefahrt. Zu sehen sind Gemälde, Kanonen und andere Waffen der Seefahrt, Navigationsinstrumente, Kartenmaterial und Modelle historischer Schiffe.

NATIONALES MUSEUM FÜR DEKORATIVE KUNST​

Das 1912 als Museo Nacional de Artes Industriales gegründete Museum für Wohndekor zeigt 15.000 Dekorgegenstände aus verschiedenen Epochen.

CAIXAFORUM MADRID​

Der spektakuläre Bau dieser Stiftung der Sparkasse La Caixa ist ein ehemaliges Elektrizitätswerk. Es wurde vom Architektenbüro Herzog & De Meuron in ein polivalentes Zentrum für Ausstellungen, Konferenzen und sonstige kulturelle Aktivitäten umgestaltet. Bemerkenswert ist sein vertikaler Garten nach einem Entwurf von Patrick Blanc - eine 24 m hohe Pflanzenmauer mit 250 verschiedenen Pflanzenarten.

MAPFRE-STIFTUNG​

Die Kultureinrichtung der Versicherungsgesellschaft Mapfre bietet großartige Kunstausstellungen. Untergebracht ist sie in einem Palais aus dem späten 19. Jahrhundert am Paseo de Recoletos.

AMERIKA-HAUS

Der Palacio de Linares ist Sitz einer Einrichtung, die sich dem kulturellen Austausch und den gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Spanien und Lateinamerika widmet. Auf der Terrasse des Palacio de Linares liegt das Restaurant Raimunda,  mit einem kulinarischen Angebot nach Empfehlungen von Küchenchef Sergio Fernández.

ANTHROPOLOGISCHES MUSEUM

Das Museum beim Atocha-Bahnhof am südlichen Ende des Paseo del Arte gibt einen umfassenden Überblick über die Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens, Europas und Ozeaniens.

ARCHÄOLOGISCHES MUSEUM UND NATIONALBIBLIOTHEK

Im Norden bildet das Museo Arqueológico Nacional einen würdigen Endpunkt des Madrider Boulevards der Kunst und der Kultur. Der eindrucksvolle Bau an der Plaza de Colón ist übrigens auch Sitz der spanischen Nationalbibliothek, die mit interessanten Sonderausstellungen aufwartet.

WACHSMUSEUM

Weit über eine Ausstellung von Wachspuppen hinaus ist dieses Museum eine Nachstellung von Atmosphären, eine Kombination von Räumen und Geräuschen und eine Art und Weise, die Geschichte anhand von über 450 Figuren kennenzulernen. Persönlichkeiten aus allen Epochen, Disziplinen und Berufen, zu denen berühmte Sportler, Politiker, Promis von gestern und heute sowie historische Persönlichkeiten wie Kleopatra, Napoleon, die Könige der Häuser Habsburg und Bourbon gehören.

BANCO DE ESPAÑA

Der Hauptsitz der Banco de España ist eines der schönsten Gebäude der spanischen Architektur des 19. Jh. Dekor im Überfluss, der 1884 bei der Exposición Nacional de Bellas Artes (Nationale Ausstellung der Feinen Künste) ausgezeichnet wurde. Die Bank beherbergt eine wichtige Kollektion mit Malereien von Goya, Mengs, Maella und Vicente López. Das Innere des Gebäudes kann nur von Schul- und Studentengruppen besichtigt werden. In Ausnahmefällen haben auch kulturelle und gemeinnützige Organisationen Zutritt.

NATIONALBIBLIOTHEK

Die Nationalbibliothek besteht aus acht Sälen, in denen Originalwerke eingesehen, der Beruf des Bibliothekars entdeckt oder die Geheimnisse von Miguel de Cervantes gelüftet werden können.

BÖRSE

In diesem neoklassischen Palast wird der Madrider Börsenmarkt gehandelt, eines der architektonischen Embleme der Stadt, das von Enrique María Repullés y Vargas entworfen wurde und am Gebäude der Wiener Börse inspiriert ist.

REAL ACADEMIA ESPAÑOLA DE LA LENGUA

Diese Institution widmet sich der Pflege der spanischen Sprache. An der Hauptfassade im neoklassischen Stil sticht ein Portikus mit vier dorischen Säulen und einem dreieckigen Fronton hervor. Im Inneren des Gebäudes ist der ebenfalls neoklassisch dekorierte Saal besonders schön.

FUNDACIÓN BBVA

Der Palast der Stiftung BBVA war einst die Residenz des Marquis von Salamanca. Er wurde rundum restauriert, um die Stiftung beherbergen zu können und stellt eines der wichtigsten kulturellen Gebäude der Hauptstadt dar.

FERNÁN GÓMEZ CENTRO CULTURAL DE LA VILLA

Das Kulturzentrum Fernán Gómez besteht aus drei Räumlichkeiten: Sala Guirau (Theater), Sala Jardiel Poncela (Aula) und Ausstellungsraum. Das Programm umfasst Theater, Tanz, Musik, Kinderprogramm und Ausstellungen neben Gesprächsrunden, Konferenzen und anderen Aktivitäten.

BÜCHERSTÄNDE AN DER CUESTA DE MOYANO

Diese Buchmesse ist täglich geöffnet. Dank der in den vergangenen Jahren in der Calle de Claudio Moyano durchgeführten Umgestaltungen, ist diese nun eine Fußgängerzone und verfügt über einen Fahrradweg, was den Zugang zu diesem Buchmarkt wesentlich begünstigt hat.

 

Am Paseo del Arte liegen zwei der ganz großen Hotels der Stadt. Mit ihrer mehr als 100jährigen Geschichte sind sie längst ein Teil der Identität Madrids, und beide sind auch architektonisch Wahrzeichen der Stadt. Die beiden 5-Sterne-Hotels haben illustren Persönlichkeiten als Quartier bei ihren Aufenthalten in der Hauptstadt gedient. Die Rede ist vom Mandarin Oriental Ritz und dem The Westin Palace Madrid.

MANDARIN ORIENTAL RITZ

Eröffnet wurde es von König Alfons XIII. am 2. Oktober 1910 als Unterkunft für seine hochgestellten Hochzeitsgäste. So war das Hotel vom ersten Tag an die führende Madrider Adresse für Aristokratie und Noblesse. Zu den herausragenden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Kunst auf der historischen Gästeliste des Ritz stehen Namen wie Alexander Fleming, Fürstin Gracia von Monaco, Cary Grant, Orson Welles, Rita Hayworth und Ava Gardner.

WESTIN PALACE MADRID

Das am 12. Oktober 1912 eröffnete Hotel wurde ebenfalls auf Initiatie von König Alfons XIII eingerichtet. Untergebracht ist es im ehemaligen Palast der Herzöge von Medinaceli. Der Belle-Epoque-Stil des unter Denkmalschutz stehenden Baus blieb bei seiner Umwidmung zum Hotel erhalten. Seit seiner Einweihung ist das Palace Zeuge des kulturellen und politischen Lebens der Stadt. Unter der prächtigen Glaskuppel der Hotelbar ließen sich Mata Hari, Picasso, Dalí und Hemingway bewirten.

Für Besucher mit etwas eingeschränktem Budget sind das Hotel NH Collection Madrid Paseo del Prado, das Only You Hotel Atocha und das Hotel Paseo del Arte eine ausgezeichnete Wahl zur Übernachtung in der Gegend. 

 

Der Paseo del Arte spricht beileibe nicht nur das Auge an. Dank zahlreicher Restaurants ist das kulinarische Angebot hier durchaus auf der Höhe des kulturellen. Und auch in dern kulturellen Einrichtungen selbst ist für das leibliche Wohl bestens gesorgt.

Nach einem Besuch in einem der drei großen Museen in diesem Stadtteil (Prado, Thyssen und Reina Sofía) sollten Sie sich stärken, ausruhen und sich Zeit nehmen, die Eindrücke zu kommentieren. Zum Prado-Museum gehört das Café Prado mit Terrasse, in einem Patio unter freiem Himmel am Tor Los Jerónimos gelegen und von März bis Oktober geöffnet. Im Erdgeschoss des Thyssen-Bornemisza-Museums ist das ganze Jahr hindurch ein Restaurant-Café geöffnet. Im Sommer können Sie vom Mirador del Thyssen aus mit Blick auf den Paseo del Prado zu Abend essen. Im Erdgeschoss des Edificio Nouvel übernehmen das Arzábal und das NuBel den Café- und Restaurantservice des Reina-Sofía-Museums.

Die beiden legendären Hotels an der Kunstmeile erwarten Sie mit einem kulinarischen Angebot, dass ihrem Fünf-Sterne-Standard entspricht. Im Hotel Ritz leitet der Chefkoch Jorge González das Restaurant Goya (Wegen Renovierungsarbeiten bis Ende 2021 geschlossen) und serviert Ihnen traditionelle spanische Gerichte mit avantgardistischen Anklängen. The Westin Palace Madrid beherbergt unter der Glaskuppel des Hotels das Restaurant La Rotonda. Beide Restaurants bieten Sonntagsmorgens einen Brunch; das Ritz in seinen Belle-Époque-Gärten (Wegen Renovierungsarbeiten bis Ende 2021 geschlossen) und das Palace kombiniert sein umfangreiches Buffet mit Live-Operngesang. Letzteres hat auch zwei der besten asiatischen Restaurants der Stadt: Green Tea und Asia Gallery.

Und auch im Palacio de Cibeles kommt der Gaumen auf seine Kosten. Im Restaurant Palacio de Cibeles und dem Café/Restaurant Colección Cibeles laden schöne Terrassen ebenfalls zur Entspannung im Freien ein.

An dieser Allee liegt auch eines der historischen Lokale, wo man das berühmte Tintenfisch-Brötchen probieren kann: das Café El Brillante; auf der Plaza de la Platería und rund um die Calle Alfonso XII finden Sie zahlreiche Optionen zum Tapas essen oder Kaffee trinken und dabei im Freien sitzen; und zu den gastronomischen Musts dieser Gegend gehören auf jeden Fall auch die Lokale Al Mounia​, Estado PuroAlabaster und Comala.

 

Rund um den Paseo del Arte liegen die offiziellen Geschäfte des Prado-Museums, des Thyssen-Bornemisza-Nationalmuseums und des Reina-Sofía-Museums.

Der Shop des Prado-Museums bietet kleine Schmuckstücke mit Bezug zu den wichtigsten seiner Gemälde sowie die personalisierte Erstellung hochauflösender Nachdrucke von Meisterwerken aus der ständigen Sammlung des Prado-Museums auf Papier oder Leinwand.

Der Shop des Thyssen-Bornemisza-Museums verfügt über eine Auswahl an Katalogen, Nachdrucken, Büchern und exklusiven Designs. Ein unentbehrlicher Souvenirladen mit Produkten und Publikationen rund um die Sammlung und den Wechselausstellungen des Museums.

Auch der Shop des Reina-Sofía-Museums führt zahlreiche Produkte, darunter Kataloge, Geschenke für Jung und Alt und Druckerzeugnisse wie Poster, Postkarten, Graphiken und Lesezeichen im Zusammenhang mit den Museumsausstellungen und großen Künstlern wie Salvador Dalí, Juan Gris, Joan Miró, Pablo Picasso und vielen weiteren.

 

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