Barrio de Las Letras
Streifzug durch das Madrid, in dem die großen Vertreter der Blütezeit der spanischen Literatur lebten
Das Dichterviertel oder Barrio de Las Letras liegt im Stadtzentrum und zwar genau zwischen zwei weiteren, für Besucher sehr interessanten Stadtvierteln, Puerta de Sol/Gran Vía und Paseo del Arte. Eingesäumt wird es von den Straßen Calle de la Cruz, Carrera de San Jerónimo, Paseo del Prado und Calle Atocha.
Seinen Namen verdankt das Viertel der Tatsache, dass hier einige der bedeutendsten Schriftsteller des goldenen Jahrhunderts der spanischen Literatur (17. Jahrhundert) während ihrer Zeit in Madrid lebten. Unter anderem Cervantes, Lope de Vega, Quevedo, Tirso de Molina und Góngora wählten dieses Stadtviertel als Wohnsitz in der spanischen Hauptstadt. Als Ehrbezeugung der Stadt für eines der prächtigsten Kapitel ihres Geschichts- und Kulturgeschehens wurden viele der Straßen dieser Gegend nach diesen Literaten benannt.
Im Laufe seiner Geschichte beherbergte das Barrio de Las Letras neben Schriftstellern und Künstlern auch Literaturfreunde, die sich in den Theatern Príncipe de la Pacheca oder La Cruz an den dort aufgeführten Theaterstücken erfreuten. Auf der Bühne des früheren Corral de comedias del Príncipe, dem heutigen Teatro Español wurden die besten Stücke der Schriftsteller des goldenen Jahrhunderts aufgeführt. Das Teatro de la Cruz seinerseits hatte die Ehre, Schauplatz der Uraufführungen von El sí de las niñas (Das Jawort der Mädchen) des illustren Leandro Fernández de Moratín, der Oper Der Barbier von Sevilla von Rossini oder Don Juan Tenorio von Zorrilla zu sein.
Die Straßen und Sehenswürdigkeiten des Viertels sind Zeugen seiner Vergangenheit ganz im Zeichen literarischer und kultureller Kreise.
CALLE HUERTAS
Eine der wichtigsten Straßen des Viertels, die dieses von der Plaza del Ángel bis zur Plaza de Platería Martínez von einem Ende zum anderen durchquert. Bei einem Bummel durch diese Straße trifft der Besucher überall auf Auszüge aus Werken der besten Vertreter der spanischen Literatur. Statuen, an denen Sie sich ein paar tolle Selfies machen können.
PLAZA DE SANTA ANA
Dreh- und Angelpunkt des Barrio de Las Letras. Hier befinden sich die Statuen von Calderón de la Barca und Federico García Lorca und das Teatro Español.
Der Nachfolger des ehemaligen Corral de comedias del Príncipe ist einer der wichtigsten Bühnenschauplätze Madrids.
CALLE ÁLVAREZ GATO
Berühmt als Schauplatz einer Passage in Luces de Bohemia (Glanz der Bohème), einem Theaterstück von Valle-Inclán. Daher ist die Straße mit ihren konkaven und konvexen Zerrspiegeln gemeinhin als ‚callejón del Gato‘ (Katzengässchen) bekannt. Diese Straße gehört zu den Szenarios des jährlichen Events Noche de Max Estrella, der zur Veranstaltung der Theaternächte gehört.
Das 1850 erbaute Unterhaus des spanischen Parlaments ist der Dreh- und Angelpunkt des politischen Geschehens im Land. Seinen Eingang bewachen zwei Löwenstatuen, deren Bronze aus den eingeschmolzenen Kanonen des Spanisch-Marokkanischen Krieges von 1860 stammt. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung zum 6. Dezember, dem Tag, an dem 1983 die spanische Verfassung in Kraft trat, bietet das Abgeordnetenhaus jedes Jahr für die Öffentlichkeit einen Tag der offenen Tür.
Das Athenaeum für Kultur, Wissenschaft und Literatur von Madrid wurde 1835 als Forum für Diskussionen und Plattform für freie Gedankenäußerung gegründet.
„Mein Häuschen, meine Ruhe, mein Gärtchen und mein Arbeitszimmer“ – mit diesen Worten bezeichnete Lope de Vega das Haus, in dem er seine letzten 25 Jahre verbrachte und das heute ein dem Dramaturgen gewidmetes Museum ist.
CONVENTO DE LAS TRINITARIAS
Dieses Kloster von 1673 ist ein Werk des Architekten Marcos López und dafür bekannt, dass hier Cervantes begraben liegt.
Das erste und einzige Lyrik-Theater Spaniens bietet das ganze Jahr hindurch ein vielseitiges Programm mit den besten Zarzuela-Werken.
Ein Soziokulturelles Zentrum, das alte, moderne, zeitgenössische und Multimedia-Kunst umfasst; ebenso Festivals und Dichtung; aktuelle Debatten; soziale Events sowie Workshops für Familie und Erziehung. Besonder schön ist seine Pflanzenwand an der Außenfassade, ein beeindrucknder Wandteppich, der von Patrick Blanc entworfen wurde,
Ständiger Standtort für den Verkauf von fotografischen Werken von PHotoESPAÑA, Internationales Festival für Fotografie und visuelle Kunst. Er bietet eine abwechslungsreiche Auswahl nationaler und internationaler Autoren unterschiedlicher Formate, Techniken und Stile aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Miguel de Cervantes Saavedra wohnte in der Nummer 2 der heutigen Cervantes-Straße, wo sich interessanterweise auch das Haus von Lope de Vega befindet. In diesem Haus starb der berühmte Romancier.
Gegenüber dem Kloster der Trinitarias befindet sich das ehemalige Wohnhaus von Francisco de Quevedo, einem der bedeutendsten Autoren der spanischen Literatur. Daran erinnert eine große Gedenktafel an der Fassade des Gebäudes aus dem Jahr 1945.
Die 1916 eingeweihte Fassade ist eines der einzigartigsten Theater Madrids, mit Glasfenstern von Maumejean und Mosaiken von Talavera. Es bietet Platz für mehr als 600 Zuschauer und ist Schauplatz großer Theaterstücke.
Seit 1988 ist es der Sitz des Orquesta de Radio Televisión Española. Theatergruppen, Revuen, Shows und Konzerte haben auf seiner Bühne gespielt. Seine Struktur und die hochwertigen Materialien verleihen ihm eine hervorragende akustische Qualität.
Das Barrio de Las Letras ist eine der ausgefallensten Einkaufsgegenden für einen Shoppingtag in Madrid. Die engen, kleinen Gassen, von denen viele Fußgängerzonen und die meisten nur begrenzt für Fahrzeuge zugänglich sind, machen einen gemütlichen Einkaufsbummel zu einem sehr empfehlenswerten Vorhaben.
Die kommerzielle Tätigkeit im Stadtteil Las Letras hat einen besonders künstlerischen Anklang, was logisch ist, wenn man bedenkt welch illustre Persönlichkeiten im Laufe der Geschichte hier gewohnt haben. In den zahlreichen Buchläden, die die Straßen dieses Stadtviertels säumen, stehen die großen Werke der Schriftsteller des Goldenen Zeitalters (Siglo de Oro). Beim Stöbern finden wir sowohl alte Bücher wie moderne, denn dieses Viertel ist eine Reise in die Tradition, ohne dabei die neuen Tendenzen aus dem Blick zu verlieren; Kalandraka, zum Beispiel, oder auch Crazy Mary. Ein weiteres Markenzeichen dieser Gegend sind die Kunstgalerien, viele von ihnen mit avantgardistischen Werken, wie La Fábrica.
Weitere Geschäfte, die Sie auf Ihrem Gang durch das Stadtviertel Las Letras finden, sind Läden, die sich der Dekoration und den Antiquitäten widmen wie Modernario. Ebenfalls einen Besuch wert sind die Boutiquen, die sich außerhalb der Shoppingmeilen der großen Franchise-Marken befinden, wie das Geschäft für maßgeschneiderte Schuhe Franjul.
Ein weiterer Markt, der besonderer Beachtung bedarf, ist der Mercado de las Ranas; er findet jeden ersten Samstag im Monat statt. Die Einzelhändler stellen ihre Artikel auf der Straße aus, schmücken ihre Schaufenster und machen Sonderangebote, während Konzerte und Straßentheater das Ambiente animieren.
Wer es traditionell liebt, der findet hier urige Tavernen wie Los Gatos, in denen einige der beliebtesten Gerichte der kastilischen und madrilenischen Küche wie patatas bravas (frittierte Kartoffeln mit pikanter Sauce) oder ein bocadillo de calamares (Brötchen mit frittierten Tintenfischringen) probiert werden können. Und dann ist da noch La Platería, eine der beliebtesten Tapasbars dieses Stadtviertels mit einer Terrasse, die direkt am Paseo del Prado mit Blick auf das Prado-Museum liegt; oder das Delikatessengeschäft Casa González, das zudem eine kleine Bar ist, in der Sie bei einem Wein einen Aperitiv nehmen aber auch frühstücken und zu Mittag essen können.
Steht Ihnen jedoch der Sinn eher nach etwas Modernem, bieten sich hier zahlreiche Gastrobars an, die in den letzten Jahren eröffnet wurden, wie zum Beispiel das Tándem, in denen diese und andere Gerichte mit einem avantgardistischen Touch neu interpretiert werden. In der Calle Santa María befindet sich die Taberna La Elisa, in der Tradition auf Renovation trifft, in anderen Worten, gehobene Küche neben klassischen Madrider Spezialitäten, wobei jedes Gericht liebevoll zubereitet wird.
Auch für Tapas bietet das Barrio de Las Letras das richtige Ambiente und stellt somit eine der bevorzugten Gegenden der Stadt dar. Nach einem anstrengenden Shopping, nach dem Theater oder einem interessanten Museumsbesuch bietet sich diese so spanische Art des Essens ganz besonders an, um sich zu stärken. Das Angebot ist groß und vielseitig, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die Plaza de Santa Ana und ihre Terrassen wie die von Ana La Santa oder die des Restaurants Hotel Me Madrid Victoria Radio Me sind besonders empfehlenswert. Wenn Sie jedoch durch die umliegenden schmalen und charmanten Gassen spazieren, finden Sie schnell ein Lokal, in dem Sie ihren Hunger stillen können.
Neben den vielen Tapa-Bars gibt es aber auch andere Restaurants, in denen Sie ein weniger improvisiertes und gemütlicheres Essen genießen können, wie zum Beispiel im Triciclo, im Gofio oder im Rayén Vegano. Aber natürlich dürfen auch die Cafés nicht vergessen werden, die uns zu einer Tasse Tee oder Kaffee in netter Begleitung oder mit einem schönen Buch erwarten.
Besonders hervorzuheben ist das Restaurant gehobener japanischer Küche Yugo The Bunker im Stadtviertel Las Letras, das unter der Leitung des Chefkochs Julián Mármol mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet worden ist. Exklusiv gestaltet, bietet dieses Restaurant zwei Degustationsmenüs, die mit erstklassigen, marktfrischen Produkten zubereitet werden. Unter der Leitung des 2020 mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Kochs Safe Cruz, aus Teneriffa, lohnt es sich einen Tisch im Gofio by Cicero Canary zu reservieren und in die kanarische Gastronomie einzutauchen.
Wer es süß liebt, der sollte unbedingt bei Sufu Cake vorbei schauen, eine japanisch-international angehauchte Konditore, deren Spezialität die leichten Soufflé Pancakes sind.
Erfahren Sie mehr über die Aromen dieses Madrider Viertels:
Ist das Barrio de Las Letras tagsüber voller Passanten auf der begeisterten Suche nach Kultur-, Shopping- oder Gastronomieangeboten, so kommen bei Sonnenuntergang Tausende von Einheimischen und Besuchern hinzu, die noch keine Lust haben, den Tag zu beenden und hier eines der besten Ausgehviertel der Metropole erleben möchten. Der größte Teil dieses Angebots findet sich im rechten Winkel der Calle Príncipe und der Calle Huertas mit der Plaza de Santa Ana dazwischen.
Das Nachtleben in diesem Viertel wird durch seine Heterogenität bestimmt, was den Stil, das Alter und die Freizeitvorzüge betrifft, sodass jeder etwas nach seinem Geschmack findet. Zur Auswahl stehen Pubs und Diskotheken mit besonders jugendlichem Ambiente. Einige dieser Diskotheken sind sogar die ganze Nacht geöffnet, für die, die gerne bis in die frühen Morgenstunden feiern. In direkter Nachbarschaft befinden sich aber auch andere Lokale wie das Salmón Gurú, in dem man bei einem gemütlichen Drink ganz in Ruhe und entspannt das soeben genossene Theaterstück ausklingen und kommentieren kann, und die Cocktailbar Decadente sowie die alte Taverne La Venencia.
Sie können jedoch auch etwas trinken gehen und dabei Livemusik verschiedener Musikrichtungen von Jazz bis Flamenco hören. Besonders empfehlenswert sind La Fídula, Café Central oder Cardamomo. Zuletzt möchten wir die exklusiven Terrassen einiger Hotels hervorheben, auf denen Sie köstliche Cocktails bei wunderschönen Ausblicken genießen werden.
Der berühmte argentinische Barman Diego Cabrera besitzt in unmittelbarer Nähe zur Plaza de Santa Ana die Taverne Viva Madrid. Ein Lokal, in dem sich Konzepte wie Cocktailbar und Taverne vereinen, und die eine breitgefächerte Karte mit klassischen Cocktails bietet. Auch das Lokal Santos y Desamparados nimmt an der Cocktailrevolution des Madrider Nightlifes aktiv teil, wie auch das Restaurant & Cocktailbar Decadente, eine tolle Option, um den Abend zu beginnen, und die Cocktailbars Lovo Bar, Belisa, La Santoría, Caracortada und Calle 365 Callejón Secreto. .