Vom 28. September bis 23. Januar 2022 präsentiert das Prado-Museum die erste monothematische Ausstellung rund um die Erforschung der im Atelier Leonardo da Vincis angefertigten und von ihm zugelassenen Kopien und Varianten.

Die Ausstellung basiert auf Untersuchungen aus La Sainte Anne, l’ultime chef-d’œuvre de Léonard de Vinci 2012 im Pariser Louvre sowie jüngeren Analysen von Zeichnungen, Abhandlungen und Bildtechnik des italienischen Künstlers und seines engsten Kreises.

Zu den wichtigsten Kopien der Werke da Vincis gehört die Mona Lisa des Prado-Museums, die in dieser Ausstellung eine wesentliche Rolle spielt. Das Bild ist die früheste bekannte Version der Gioconda und eines der bedeutendsten Beispiele für die Arbeitsweise im Atelier da Vincis.

Wie das Gemälde nach Spanien gelangte, ist nicht genau bekannt, allerdings wurde es bereits 1666 in der Galería del Mediodía des Alcázar katalogisiert. Vom Original unterscheidet es sich durch den schwarzen Hintergrund, die mindere Zeichenqualität und das Fehlen der Sfumato-Technik da Vincis.

Dennoch handelt es sich nicht um eine bloße Nachzeichnung, sondern besteht aus einer sehr detailreichen, von innen nach außen angelegten Malerei. Daher ist anzunehmen, dass da Vinci seine Gioconda zur gleichen Zeit malte wie dieser unbekannte Künstler die seine. Man vermutet, dass sie von einem seiner engsten Schüler wie Salai oder Francesco Melzi stammt, was aber bisher nicht bestätigt werden konnte.

Bildnachweis:

• Mona Lisa. Leonardo da Vinci. Öl auf Tafel,, 76,3 x 57 cm. 1503 - 1519. Madrid, Museo Nacional del Prado
• Leda. Kopie nach Leonardo da Vinci. Tempera auf Tafel, 115 x 86 cm. 1510-20. Rom, Galleria Borghese
• El Salvador adolescente. Giovanni Antonio Boltraffio (1466/67-1516) zugeschrieben. Öl auf Tafel,, 25,3 x 18,5 cm. ca. 1490-95. Madrid, Museo Lázaro Galdiano
• Salvator Mundi (Sammlung Ganay). Atelier von Leonardo da Vinci, von ihm autorisiert und überwacht. Öl auf Tafel,, 68,2 x 48,8 cm. ca. 1505-15. Private Sammlung