Vom 25. Mai bis 28. Februar ist der Palacio de Liria Schauplatz einer Ausstellung von 50 Werken, die Person und Vermächtnis der aus Granada stammenden französischen Kaiserin Eugénie de Montijo in den Fokus rückt.

Die Ausstellung besteht aus ausgewählten Stücken aus ihrer Privatsammlung aus der Zeit des zweiten Französischen Kaiserreichs, die einen Einblick in ihre Lebensgeschichte geben und ihren Charakter und ihre wichtigsten Handlungsfelder aufzeigen.

Die 1826 in Granada geborene Eugenia de Montijo war eine spanische Aristokratin, die durch ihre Heirat 1853 mit Napoleon III., den Großneffen von Napoleon Bonaparte, Kaiserin der Franzosen wurde.

Als leidenschaftliche Katholikin spielte Eugénie über Jahrzehnte eine wichtige Rolle in der französischen Politik. Sie widersetzte sich der französischen Intervention in Italien und verteidigte die Macht des Papstes. Sie befürwortete auch die französische Invasion in Mexiko zur Unterstützung von Kaiser Maximilian I. von Mexiko, um die Ausbreitung des Protestantismus in den Vereinigten Staaten zu unterbinden. Auch auf den Bau des Suezkanals hatte sie maßgeblichen Einfluss.

In Sachen Kunst begünstigte sie die Entwicklung der Haute Couture in Frankreich und die Entstehung des sogenannten Napoleon-III-Stils, der auf der Anlehnung an bzw. dem Kopieren künstlerischer Vorlagen der Vergangenheit beruht. Sie war Mäzenin von Schriftstellern, Dichtern und Malern ihrer Zeit und eine große Fürsprecherin der Bedürftigen, für die sie Heime, Waisenhäuser und Krankenhäuser gründete. Sie unterstützte sogar Louis Pasteur bei seiner Forschungsarbeit gegen die Tollwut.

Nach dem Sturz von Napoleon III. ging Eugénie ins englische Exil, hielt sich zeitweise aber auch im Liria-Palast auf, da sie mit dem Haus von Alba verwandt war. Sie starb schließlich 1920 im Alter von 94 Jahren in diesem Bau.