Retiro
Madrids berühmter Stadtpark ist voller Leben und idyllischer Überraschungen. Sport und Entspannung suchen hier die Madrilenen, und das spiegelt sich auch im umliegenden Viertel wider.
Der Parque del Buen Retiro ist das Herz und die Seele der östlichen Madrider Innenstadt. Er grenzt im Norden an die pulsierende Calle Alcalá mit dem gleichnamigen Stadttor, der monumentalen Puerta de Alcalá, im nordöstlichen Zipfel an O’Donnell und im Osten an die Calle Doctor Esquerdo, die den Übergang ins Retiro-Viertel bildet. Das Viertel begrenzen im Süden die Avenida del Mediterráneo und der Paseo de Reina Cristina, an der westlichen Flanke des Parks bilden die bürgerlichen Wohnhäuser der Calle Alfonso XII. die stattliche Kulisse für den Park.
Zur Zeit der Katholischen Könige entstand auf dieser Anhöhe das Hieronymitenkloster San Jeronimo el Real, in dessen Umgebung Philipp II. im 16. Jahrhundert den Retiropark samt einem heute verschwundenen Palast anlegen ließ. Der gleichnamige Stadtteil entstand erst später gegen Ende des 19. Jh. im Zuge des Wachstums der Bevölkerung und der entsprechenden Stadterweiterungen.
Während auf den großen Boulevards auch jede Menge Durchgangsverkehr durch den Bezirk fließt, laden sie und ihre Seitenstraßen doch zum Spazierengehen ein, wobei das Retiroviertel praktisch nahtlos ins benachbarte Barrio de Salamanca übergeht. Im Schatten der Alleen Calle Ibiza und der umliegenden Straßen gibt es zahlreiche Restaurantterrassen. Dabei ist das Retiroviertel jedoch vorwiegend ein Wohnviertel, was viel zu seiner Gemütlichkeit beiträgt.
Für Madridbesucher ist ein ausführlicher Spaziergang durch den Retiro-Park ein Muss. Danach gibt es in den umliegenden Straßen kulinarisch und auch für Einkaufsbummler einiges zu entedecken. Und auch zum Prado-Museum sind es von hier nur ein paar Schritte.
Die Zone rund um den Paseo del Prado / El Retiro wurde 2021 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, und zwar in der Kategorie Kulturlandschaft, zu der der Paseo del Prado zwischen Cibeles und der Plaza de Atocha, der gesamte Retiro-Park und das Stadtviertel Los Jerónimos gehören.
Der Retiro-Park beherbergt einige besonders sehenswerte Denkmäler und Bauten. Das Denkmal zu Ehren von Alfons XII. am künstlichen kleinen See, auf dem Sie gemütlich rudern können, der filigrane Kristallpalast, der Velázquez-Palast oder der Brunnen des Gefallenen Engels sind einige der Stationen des Spaziergangs. Jedoch ist dieser Park nicht die einzige kulturelle Sehenswürdigkeit des Bezirks:
Das Tor liegt an der Plaza de la Independencia (Platz der Unabhängigkeit) an der nordwestlichen Spitze des Parks an der Kreuzung von Alfonso XII. und Alcalá. Es wurde im Jahr 1778 vom Architekten Francisco de Sabatini auf Wunsch von König Karl III. erbaut.
Cuesta de Moyano
Seit 1925 stehen in der Calle de Claudio Moyano etwa dreißig Stände von Antiquariatsgeschäften, an denen es ein Hochgenuss ist, nach antiquarischen literarischen Schätzen zu stöbern.
Jedes Jahr in den letzten Mai- und ersten Junitagen wird am Paseo de Fernán Núñez Feria del Libro veranstaltet, bei der Buchhändler und Verleger aus ganz Spanien zusammenkommen.
Das Arabien-Haus ist eine kulturelle Institution, die Zyklen, Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen zur arabischen Kultur organisiert. Verfügt auch über ein öffentlich zugängliches Terrassenlokal.
Weiter Sehenswürdigkeiten in diesem Bezirk sind der Pantheon Illustrer Persönlichkeiten, die Königliche Wandteppichfabrik und die Basílica de Nuestra Señora de Atocha.
Museumshaus der Münzen
Das Museo Casa de la Moneda gilt als eines der wichtigsten Museen seiner Art weltweit und lädt uns ein, die Geschichte des Geldes seit den Anfängen mit all den verschiedenen Formen seiner Herstellung bis heute kennenzulernen. Das Museum diente als Hauptschauplatz für die Handlung der beliebten TV-Serie Haus des Geldes (2017-2021).
Torrespaña (El Pirulí)
Bekannt unter dem Namen „El Pirulí“ ist dieser Kommunikationsturm von RTVE (Spanische Öffentliche Rundfunkanstalt) eine der Ikonen Madrids und aus der nördlichen Skyline nicht wegzudenken.
Eine wahre Institution für das madrilenische Kinderpublikum mit einem durchgehenden Jahresprogramm unter freiem Himmel und kostenlosem Zutritt und mit Vorstellungen an allen Wochenenden des Jahres, im Winter am Vormittag und im Sommer am späten Nachmittag.
Im Stadtteil Retiro findet man vorwiegend die für eine Wohngegend typischen Geschäfte und Diensleister. Doch da es sich um ein gehobenes Wohnviertel handelt, ist das Angebot zum Beispiel im Sachen Delikatessen hervorragend und es gibt auch sonst Geschäfte, die auch den Madridbesucher interessieren werden.
Die Shoppingmeile des Viertels ist die Calle Narváez, in der sich zahlreiche Modegeschäfte, Schuhläden und kleine Boutiquen aneinanderreihen. Auch Modellbau, Autorennbahnen und deren Zubehör oder ferngesteuerte Modellautos haben hier ihre Fachgeschäfte.
Über diese Straße hinaus herrscht auch in den Alleen Avenida del Mediterráneo und Avenida de Menéndez Pelayo, dem Paseo de la Reina Cristina sowie den zuvor erwähnten Straßen Ibiza und Sainz de Baranda, geschäftiges Treiben. Shops für den Fahrradverleih wie Diverbikes oder Rent & Roll, besonders interessant, um den Retiro-Park zu besichtigen sind hier überall zu finden sowie Fachgeschäfte für Sportschuhe und Berg- und Skibekleidung wie Barrabes, und Läden für Skates und Rollschuhe, denn Sport ist auf dieser Achse ganz groß angesagt.
Freizeitsport gehört im Retiro zum Stadtbild. Auf der rund 4,5 km langen Strecke rund um den Park trainieren Cracks und Freiteitjogger. Denn der Retiro ist nicht umsonst ein Mekka der Madrider Leichtathletik: Im Retiro-Park lag jahrelang die Ziellinie des Madrider Rock & Roll Marathons, des Madrider Halbmarathons.
Jedoch wird hier nicht nur gelaufen oder gejoggt: Auf dem Paseo de Fernán Núñez mitten im Park, auch als Paseo de Coches (Wagenallee) bekannt, versammeln sich unzählige Skater und es gibt sogar Skateunterricht für jedes Niveau. Auch Liebhaber des Skatboards, besonders von Longboards, kommen hier voll auf ihre Kosten.
Auch zum Radfahren lädt der Retiro ein, und generell richtet sich die Stadt zunehmend besser auf Radfahrer ein, so dass man von hier aus auch auf eigene Faust oder geführt Madrid besichtigen kann. Wer kein Rad hat, kann in zahlreichen Geschäften in den Straßen um den Park eines mieten.
Und schließlich spielt auch der Schwimmsport diesem Bezirk eine wichtige Rolle. Die Schwimmanlage Centro de Natación M-86 richtet jedes Jahr den Grand Prix Comunidad de Madrid für Turmspringen aus. Zudem liegt wenige Meter entfernt der historische Madrider Schwimmklub Real Canoe.
Zur Mittagszeit werden bevölkern die zahlreichen Restaurants und Bars rund um den Retiro-Park Tag für Tag Angestellte aus den umliegenden Geschäften und Büros sowie Touristen. Hier ist man schnell und ungezwungen, oder man wählt ein Restaurant, in dem man entspannt in gepflegtem Rahmen genießt. In diesem Bezirk findet man Spezialitätenrestaurants aus allen Regionen Spaniens und die Gäste sind überwiegend Madrilenen.
Erwähnenswert sind auch die Cafés, in denen man sich nach dem Besuch des Retiro-Parks stärken kann. In einigen von Ihnen serviert man Madrids typische heiße Schokolade ganz besonders lecker. Wo Sie Madrilenen beobachten, die längliches Spritzteiggebäck in ihre Schokolade tunken, da sollten auch Sie beherzt die typischen Churros oder Porras bestellen.
Hier wechseln sich alteingesessene Tavernen mit trendigen Neueröffnungen der vergangenen Jahre ab. Zu den Klassikern gehören La Castela oder Laredo, während bei den Hypes das Arzábal, La Tasquería von Javi Estévez, mit einem Michelin-Stern, Salino oder La Raquetista erwähnt werden müssen.
In dieser Gegend liegt auch das Restaurant Levél Veggie Bistro für alle die, die es vegetarisch lieben.
Erwähnenswert ist auch das Florida Retiro, das nach einer beeindruckenden Renovierung über mehrere Räume sowie Außenbereiche verfügt und die ganze Woche über die Kombination Dinner + Show bietet. Am Wochenende ist das Lokal eines der belebtesten des Stadtviertels und eignet sich hervorragend für einen Drink oder zum Tanzen bis in die frühen Morgenstunden.
Ganz in der Nähe des Retiro-Parks liegt das Stadtviertel Ibiza, zu dem die Straßen Ibiza, Menorca, Doctor Castelo, Narváez und Lope de Rueda gehören, eine der Gegenden mit den meisten Tavernen und Restaurants Madrids. Ein wahrer kulinarischer Rundgang, auf dem die typischen Gerichte der spanischen Gastronomie in Lokalen wie O'Grelo, KultO, Taberna & Media und La Castela Vordergrund stehen.
Zu den jüngsten Eröffnungen in der Gegend gehört das Restaurant Arrayán , das mediterrane Klassiker mit kreativen Akzenten serviert und mittwochs eine Flamenco-Show bietet. Außerdem Q78 Gastromezcal mit moderner und traditioneller mexikanischer Küche des mexikanischen Küchenchefs Pedro Evia und Cheesecake Avenue, das perfekte Lokal, um das klassische New Yorker Käsekuchenrezept zu genießen.