Chamberí
Ein lebhafter traditioneller Stadtteil im Herzen Madrids mit dem architektonischen Erbe des Stadtadels und Bürgertums des 19. und 20. Jahrhunderts
In Chamberí siedelten sich im 19. und 20. Jahrhundert Stadtadel und bedeutende bürgerliche Familien an. Den Bezirk bilden die Stadtteile Trafalgar, Arapiles, Gaztambide, Vallehermoso, Ríos Rosas und Almagro.
In Chamberí liegen das Sorolla-Museum und das Mineralogisches Museum für Geologie und Bergbau. Das Sorolla-Museum ist im Madrider Wohnsitz des spanischen Malers des Lichts untergebracht. Neben den ausgestellten Bildern machen den Besuch auch die wertvollen Skulpturen, Möbel und Keramiken sowie der fantastische Garten empfehlenswert.
Nicht weit davon entfernt liegt das Informationszentrum Gleis 0. Bahnhof Chamberí. Die 1969 stillgelegte Metrostation lädt heute zu einer kleine Zeitreise zurück ins Jahr 1919 ein, als die erste U-Bahnlinie der Hauptstadt eröffnet wurde. Sie durchquerte die Stadt von Cuatro Caminos bis zur Gran Vía.
Einen Besuch wert ist die Plaza de Olavide im Stadtteil Trafalgar. Der gemütliche, begrünte Platz mit seinen zahlreichen Restaurantterrassen ist ein beliebter Treffpunkt der Madrilenen zum Plaudern oder Tapas essen.
Zwischen den Stadtteilen Arapiles und Vallehermoso, in der Straße Cea Bermúdez, in einem modernen 35.200 m2 großen der Bühnenkunst gewidmeten Komplex erheben sich die Teatros del Canal, deren Gebäude – Gewinner des Nationalen Architekturpreises – ein Werk von Juan Navarro Baldeweg ist. Der Saal ist mit neuster Technologie ausgestattet und veranstaltet klassische wie moderne Stücke, Konzerte, Tanz, Flamenco, Zarzuela, Oper, Zirkus und Kabarett. In nächster Umgebung befinden sich auch das Teatro de la Abadía, das Teatro Quique San Francisco mit einer Terrasse im Sommer, auf der Theatervorführungen stattfinden, sowie die Teatros Luchana, Theatersäle, die aus dem ehemaligen Kino Luchana entstanden sind.
Auf dem Abschnitt der Calle Fuencarra von der Glorieta de Bilbao bis zur Glorieta de Quevedo befindet sich das 1943 eingeweihte Kino Cine Paz, das eine erlesene Auswahl an Autoren- und Indie-Filmen zeigt. Fast gegenüber liegt das Cine Proyecciones, ein Art déco-Gebäude von 1932, in dem Sie die neusten Filme mit hochmoderner Technologie sehen können. Diese beiden sind das, was von einem Abschnitt einer straße übriggeblieben ist, die einst die „Straße der Kinos “ genannt wurde, da in den 1990er Jahren innerhalb von knapp fünfhundert Metern sieben Kinos standen.
Ganz in der Nähe, ebenfalls im Distrikt Chamberí, befinden sich die Sala Berlanga (in Argüelles, Eigentum der Sociedad General de Autores - der spanische Schriftstellerverband -, in dem spanische, lateinamerikanische, europäische und Autorenfilme laufen); das charmante Pequeño Cine Estudio (gleich an der Glorieta de Quevedo, in dem Filmklassiker gezeigt werden) und die Cines Verdi (Originalfilme in der Calle Bravo Murillo).
Sie sollten sich auch nicht die calle Zurbano entgehen lassen, die von der „New York Times“ als „eine der besten Straßen Europas“ bezeichnet wird. Eine Straße, in der sich Herrenhäuser, Boutiquen, Restaurants aneinander reihen sowie charmante Museen für alle die, die Madrid außerhalb der üblichen Touristikrouten entdecken wollen.
Die grüne Lunge des Bezirks ist der Santander-Park. Dank Driving Range und Putting Greens kann man hier mitten in Madrid Golf spielen. Auf rund 120.000 Quadratmetern wechseln sich Grünanlagen und moderne Sport- und Fitnesseinrichtungen ab, auf der 1.200 m langen Tartan-Runde kann man ungestört joggen).
Besonders hervorzuheben ist der Frontón Beti-Jai (Prellwand) in diesem Stadtteil, ein Design von Joaquín Rucoba, das 1991 zum Nationaldenkmal und 2011 zum kulturhistorisch wertvollen Baudenkmal erklärt wurde. Auch die Casa de las Flores, ein Gebäude aus dem Jahre 1931 von Secundino Zuazo und 1981 zum Nationaldenkmal erklärt, befindet sich in diesem Stadtviertel.
Chamberí ist eine gehobene Wohnlage Madrids, dennoch gibt es hier ein buntes Freizeitangebot von Gastronomie, Shopping und Unterhaltung bis hin zur Kultur – und jede Menge Madrider Flair. Hier ist man mitten im Geschehen und findet Unterkünfte für jedes Budget.
Angefangen beim Luxus des NH Collection Madrid Abascal, des Hotel Santo Mauro Autograph Collection, in der ehemalige Residenz des gleichnamigen Herzogs, des Exe Moncloa, mit seiner spektakulären Dachterrasse, oder des InterContinental Madrid, das als eines der besten Businesshotels der Stadt gilt, bis hin zur Schlichtheit anderer, einfacherer Unterkünfte, zu denen die Hostels von eh und je gehören. Nicht zu vergessen, das Hotel Orfila, in einem Stadtpalais aus dem 19. Jh. in einer der charmantesten Zonen der Stadt und in der gleichnamigen Straße im Herzen des Stadtviertels Chamberí.
Der Bezirk bietet in Bezug auf ihr Preis-Leistungsverhältnis interessante Optionen wie unter anderem das Hotel Gran Versalles oder das NH Zurbano.
In vielen Gegenden von Chamberí ( die Plaza de Olavides und Umgebung, Seitenstraßen der Glorieta de Quevedo, die Straße San Bernardo und die Zone von Argüelles) sind Aperitif und Tapeo ein wahrer Kult. Man gibt sich ihm auf Terrassen oder in legendären Tavernen wie der Casa Ricardo hin, oder in den zahlreichen neueren Lokalen mit ihrer abwechslungsreichen, auch internationalen Küche.
In den letzten Jahren wurde die Calle Ponzano von vielen Restaurants der Stadt als Standort für ihre Neueröffnungen gewählt. Sala de Despiece, Muta, Casa Fonzo, Picsa oder 99 Sushi Bar sind nur einige der Lokale, die Tag für Tag zur Berühmtheit des sogenannten Ponzaning-Phänomens beitragen.
Das Stadtviertel verfügt über zwei Sternerestaurants wie das Saddle das bei der Ausgabe 2021 dank der exzellenten Arbeit seines Chefkochs Adolfo Santos mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, dessen Speisekarte sich durch erstklassige Produkte der Saison auszeichnet. Auch das Lokal El Invernadero, unter der Leitung des madrilenischen Chefkochs Rodrigo de la Calle, hat 2021 nicht nur seinen Michelin-Stern, bestätigt, sondern erhielt zudem den neuen Grünen Stern.
In Chamberí haben Sie auch die Gelegenheit, das sogenannte Madrider Little Italy zu besuchen, das sich zwischen Ríos Rosas und General Martínez Campos bis zur Plaza de Olavide erstreckt und mit zahlreichen italienischen Restaurants aufwartet, wie zum Beispiel Forneria Ballaro, Da Giuseppina und Mercato Italiano.
Und was das Nachtleben betrifft, so erwartet uns in Chamberí einer der Musiktempel der Madrider Nacht par exellance: der mythische Konzertsaal Galileo Galilei, 1985 über dem ehemaligen Kino Galileo eingeweiht. In unmittelbarer Nähe befinden sich Lokale wie Copernico The Club, Penélope (heute Sala Mon Live) und in der Calle Alburquerque Nr. 14 das Clamores, einer der Madrider Jazz-Tempel. Der trendige Changó Club und Marta, Cariño! sind in vier Bereiche unterteilt: Restaurant, Cocktail-Bar, Club, Bombonera und Terrasse.
Sind Sie ein Käse-Liebhaber, dann müssen Sie unbedingt in die Cheese Bar de Poncelet (Calle José Absacal, 61), ein innovatives Lokal, in dem Sie Käse und divere Gerichte sehen und verkosten können.
Die eigentliche Shoppingmeile der Calle Fuencarral liegt zwischen der Calle de Colón und der Gran Vía. Teile sind verkehrsberuhigt, andere Fußgängerzone, so dass man hier ungestört von Modegeschäft zu Modegeschäft bummeln kann. Im Sommer dank dichter Bäume schön schattig.
Zudem besitzt der Beszirk Chamberí drei Stadtmärkte: Guzmán el Bueno, Vallehermoso – kürzlich renoviert und mit einer Gourmet-Zone namens La Chispería – und Chamberí. Letzterer wurde 1943 eingeweiht und ist im Laufe seiner nun schon 70 Jahre alten Geschichte zu einem der wichtigsten Märkte Madrids avanciert, sowohl aufgrund seiner Qualität als auch wegen seines vielseitigen Produkt- und Dienstleistungsangebots. Derzeit wird er wie viele Madrider Märkte schrittweise modernisiert.