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Das Kloster El Escorial

Neben der Klosteranlage, jedoch untrennbar mit ihr verbunden, sind auch die Casas de Oficios und Casas de Infantes unbedingt einen Besuch wert. Sie sind zwischen der Fassade des Klosters und der Calle Floridablanca gelegen. Oder die Cocheras del rey, die gebaut wurden, um die von der Königsfamilie verwendeten Pferde und Kutschen zu beherbergen.

Besonders bemerkenswert ist auch die Casita del Príncipe, erbaut von Juan de Villanueva für den Prinzen von Asturien – später König Karl IV. –, und die Casita del Infante, die dem Bruder des zukünftigen Königs zugedacht war; ein kleiner Jagdpavillon in einer natürlichen Umgebung, die den Kammerkonzerten und Versammlungen des Hofes als Szenario diente.

Das Real Coliseo de Carlos III, ein weiteres emblematisches Gebäude des Ortes, war von diesem König dem französischen Architekten Jaime Marquet in Auftrag gegeben worden und stellt heute eines der wichtigsten Kulturzentren der Region dar.

Und wenn wir uns ein wenig von der Altstadt dieses historischen Ortes entfernen, treffen wir im nahegelegenen Gebiet von La Herrería die Ermita de la Virgen de Gracia, eine kleine Kapelle inmitten einer von Pinien durchsetzten Naturlandschaft, die jedes Jahr das Szenario einer beliebten Wallfahrt darstellt. In der Nähe dieses kleinen Tempels befindet sich ein Felsen namens „Silla de Felipe II“ (Stuhl von Philipp II.), von dem aus der König die Fortschritte der Bauarbeiten des Klosters überwachte.

Im Herzen des Gebirgszuges Sierra de Guadarrama, nur 8 Kilometer von El Escorial entfernt, liegt die Benediktinerabtei Santa Cruz del Valle de Cuelgamuros. Auf einer 30.600 Quadratmeter großen Esplanade erhebt sich eine kolossale Konstruktion, die aus der Abtei und anderen Gebäuden wie einer Bibliothek und einem Gasthaus sowie einer in den Felsen geschlagenen Krypta und einem riesigen 150 Meter hohen Kreuz besteht, zu dem man mit einer versteckten Seilbahn gelangt. Im Inneren der Krypta befindet sich das Grab von José Antonio Primo de Rivera und, der Öffentlichkeit nicht zugänglich, der Schrein mit den Gebeinen von rund 40.000 Gefallenen des Bürgerkriegs. Bis 2019 beherbergte diese Stätte auch das Grab von Francisco Franco, dessen sterbliche Überreste exhumiert und vom Valle de los Caídos zum Mingorrubio-Friedhof in El Pardo übergeführt wurden.

Als kulinarische Neuheit ist das 2012 eröffnete Restaurant Montia auf lokale Autorenküche mit heimischen Produkten spezialisiert . Was die Gastronomie betrifft, so haben die reiche Natur und die privilegierte Umgebung das beliebte Fleisch der Sierra de Guadarrama hervorgebracht, das viele Restaurants als Highlight einiger Ihrer Gerichte servieren.

 

Inmitten der Gebirgskette Sierra de Guadarrama, am Hang des Monte Abantos gelegen, nur 50 Kilometer von Madrid entfernt, ist San Lorenzo de El Escorial eine der touristisch und kulturell interessantesten Gemeinden dieser Gegend. Ihre Hauptsehenswürdigkeit ist das Monasterio y Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, zu Deutsch: Kloster und Königlicher Sitz Sankt Laurentius von El Escorial, das im Jahr 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Betroffen vom Tod seines Vaters Karl V., im Jahr 1558, und mit dem Ziel das Haus Österreich in Spanien zu bestätigen, ließ Philipp II. das Kloster bauen. Hiermit wollte er die ewige Erinnerung an seine Familie garantieren, einen dynastischen Pantheon gründen und die Zerstörung einer dem hl. Laurentius geweihten Kirche bei der Schlacht von Saint-Quentin in Frankreich wieder gutmachen.

Am 23. April 1563 wurde der erste Stein des Klosters gelegt, dessen Bau unter der Leitung von Juan Bautista de Toledo begann. Als dieser 1567 starb, übernahm Juan de Herrera die Bauleitung und prägte das Werk mit seinem persönlichen architektonischen Markenzeichen, dem so genannten Herrera-Stil, der sich durch strenge Linien und den Verzicht auf ablenkende, dekorative Elemente auszeichnete.

 

Die Klosteranlage, deren 207 Meter lange Fassade dem Abantos-Berg zugewandt ist, beschreibt ein Rechteck mit einer über 33.000 Quadratmeter großen Grundfläche in Form eines Gitters. Die beeindruckende Hauptfassade empfängt den Besucher und gewährt ihm den Zugang zum Patio de los Reyes, dem Hof der Könige, der seinen Namen den Statuen der Könige von Juda, die die Fassade der Basilika schmücken, verdankt.

Genau dieser Teil gehört zu den Pflichtbesuchen innerhalb des gesamten architektonischen Ensembles. Mit quadratischem Grundriss und von einer am Petersdom vom Vatikan inspirierten Kuppel gekrönt, beherbergt die Basilika insgesamt 43 Altare und Kapellen. Im Innern der Kirche sind die Königlichen Oratorien und die Königlichen Gräber, zwei niederkniende Statuengruppen, die die Familienmitglieder von Karl V. und Philipp II. darstellen, besonders erwähnenswert. Unter der königlichen Kapelle der Basilika befinden sich die königlichen Pantheons: 26 Gräber aus schwarzem Marmor, die die Überreste der Könige aus den Häusern Österreich und Bourbon beherbergen; sowie der Pantheon der Infanten, in denen die Königinnen, die ohne gekrönte Nachfahren starben, sowie Prinzen und Infanten bestattet liegen.

Hinter dem Presbyterium der Basilika befindet sich der Palast des Hauses Österreich, in dem die Sala de Batallas besonders sehenswert ist. In diesem Saal stellen die Fresken einige der wichtigsten Schlachten dar, die von der spanischen Krone gewonnen wurden. In der Nähe liegen auch die Gemächer von Philipp II. und von der Infantin Isabel Clara Eugenia.

In den Kellern des Klosters, auf der Etage der Gewölbe, befindet sich das Architektur-Museum mit Reproduktionen der Baupläne, Geräten und Werkzeugen, die bei der Errichtung verwendet wurden sowie mit Dokumenten, aus denen die Baukosten hervorgehen. Auch die Pinakothek mit Werken von El Greco, Zurbarán, Ribera, Tintoretto, Tizian, Rubens und Paolo Veronese ist hier untergebracht. Lassen Sie sich bei ihrem Besuch auf keinen Fall die Bibliothek entgehen, in deren eleganten Regalen sich ein Exemplar der Cantigas de Santa María von Alfons X. dem Weisen, einige Werke der hl. Teresa von Ávila, mozarabische Codexe und der Codex Aureus in goldenen Lettern befinden.

Wenn es auch einige Überreste aus früheren Zeiten gibt, so ist der Ursprung des Dorfes San Lorenzo de El Escorial in die Epoche der Rückeroberung im 11. Jh. und die darauf folgende Wiederbevölkerung der Hochebene im 12. Jh. einzuordnen. Diese kleine Siedlung, die sich hauptsächlich der Landwirtschaft und der Viehzucht widmete, lebte jahrhundertelang völlig abgeschieden, bis 1561, als sich der königliche Hof in Madrid etablierte und Philipp II. einige Gelände dieser Gegend erwarb, auf denen er das Kloster San Lorenzo de El Escorial errichten ließ.

Dieses abgelegene Dorf verwandelte sich zum Flecken als es alle die Menschen aufnahm, die am Bau des Klosters beteiligt waren, sich der Handel entwickelte, die Bevölkerung zu wachsen begann und eine neues Rathaus, ein Krankenhaus und Herrenhäuser gebaut wurden, in denen die Adligen wohnten, die dorthin gingen, wo sich der König niederließ. Zwei Jahrhunderte später gestattete Karl III. den Königlichen Erlass mit der Gründungsakte der neuen Ortschaft und deren architektonische Planung, die von Juan de Esteban und Juan de Villanueva umgesetzt wurde.

Anfang des 19. Jh. setzte der Niedergang des Flecken ein, als das Königshaus San Lorenzo de El Escorial als offizielle Residenz verließ und der Ort zugleich die französische Invasion im Jahr 1808 erlitt. Mitte des Jahrhunderts, mit dem Bau der Eisenbahn und der Enteignung der königlichen Güter, die es der neuen Bourgeoisie ermöglichte diese zu erwerben um Hotels und Residenzen für die Sommersaison zu bauen, erlebte El Escorial wieder einen Aufschwung seiner wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten.

Alfons XIII. verwandelte die Ortschaft in den Mittelpunkt der westlichen Zone dieser Provinz. Seitdem haben sich in El Escorial wichtige Lehrstätten installiert wie die Universität María Cristina, heute das Real Centro Universitario El Escorial-María Cristina, das zur Universität Complutense gehört, sowie die Schulen der Inmaculada Concepción und der Karmeliterinnen. Heute ist El Escorial ein Bezugspunkt der akademischen Ausbildung, da seit 1988 die Complutense hier ihre prestigereichen Sommerkurse organisiert, an denen jedes Jahr Tausende von spanischen und ausländischen Studenten teilnehmen.

 

  • Im Auto: In 45 Minuten über die A-6, die AP-6 und die M-600.
  • Im Bus: In 50 Minuten ab dem Busbahnhof Moncloa.

 

Mehr Information: Nationales Kulturgut - Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial

 

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