Vom 31. März bis 2. Juli zeigt die Stiftung Juan March eine Ausstellung, die unter dem Aspekt des Maßstabs die Geschichte der zeitgenössischen Bildhauerei betrachtet. Die Ausstellung ist die zeitliche und räumliche Fortsetzung der Ausstellung Medio siglo de escultura (1900-1945) (Ein halbes Jahrhundert Skulptur (1900-1945)) der Stiftung aus dem Jahr 1981.

Diesmal steht dabei der Maßstab - und zwar nicht beschränkt auf die Verkleinerung oder Vergrößerung von Objekten - im Mittelpunkt der Entwicklung der Bildhauerei durch zeitgenössische bildhauerische Verfahren. So beginnt das Projekt mit einer kurzen Reflexion über die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf eine Reihe von Künstlern und darüber, wie ihre Vorstellung des bildhauerischen Umfelds zu einer Art Refugium wurde.

Später wird anhand der Erläuterung des Begriffs „Maßstab“ in seinen unterschiedlichen Ausprägungen verdeutlicht, dass er die Grundlage zur Entwicklung neuer Herstellungsverfahren und Denkansätze für die Bildhauerei in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts bildete.

Die Ausstellung thematisiert einige wichtige Veränderungen wie die Ausweitung des traditionellen Arbeitsfelds, die Abkehr vom Museum und vom Ausstellungsraum, die fehlende Nähe zur Präsentation etc., erstreckt sich über den Ausstellungsraum hinaus und nutzt andere Einrichtungen des Gebäudes wie die Außengärten und die umliegenden Straßen. Dabei zeigt das Ganze dem Publikum durch eine Art Linse, wie der Maßstab die Grenzen der Bildhauerei erweitert.

Bildnachweis:

• Thomas Schütte. Westkunst Modelle 1:20, 1980. Privatsammlung. © Thomas Schütte, VEGAP, Madrid, 2023
• Dan Graham. Clinic for a Suburban Site, 1978. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Galerie Marian Goodman, Paris. © Dan Graham

• Stephan Balkenhol. Säule/Mensch, Säule/Stier, Säule/Löwe, Säule/Vogel, 1990. Lehmbruck Museum, Duisburg. © Stephan Balkenhol, VEGAP, Madrid, 2023