Vom 8. Februar bis 23. April zeigt die Stiftung Canal Mateo Inurria erstmals in Spanien rund 150 Farbaufnahmen von Jacques Henri Lartigue zusammen in einer Ausstellung. Die dazu veröffentlichte Publikation enthält eine Auswahl der ausgestellten Werke mit erläuternden Texten der Kuratorinnen Marion Perceval und Anne Morin.

Der Fotograf, Maler und Schriftsteller Lartigue (1894 - 1986) gilt als Meister der französischen Fotografie und zwar hauptsächlich von Schwarz-Weiß-Bildern, obwohl ein Drittel seines Archivs aus Farbaufnahmen besteht. Dabei handelt es sich um einen außergewöhnlichen und in der Öffentlichkeit fast unbekannten Teil seines künstlerischen Schaffens, dem lange Zeit keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Er gilt als Wegbereiter der modernen Fotografie, wurde aber erst nach seiner ersten Ausstellung im New Yorker MoMA im Alter von 69 Jahren weithin wahrgenommen. Im selben Jahr widmete ihm das Life Magazine eine Reihe, die weltweit Beachtung fand und seine Schwarz-Weiß-Arbeiten berühmt machte. Über Nacht wurde er zu einem der großen Vertreter der Fotografie im 20. Jahrhundert. 

Die von Marion Perceval (Donation Lartigue) und Anne Morin (diChroma photography) kuratierte Madrider Ausstellung veranschaulicht eine Besonderheit, die den Meisterfotografen ein Leben lang begleitete - er war stets bestrebt, glückliche Momente, deren Zeuge und Teilhaber er war, festzuhalten.

Die Ausstellung besteht aus drei Bereichen in Übereinstimmung mit den drei Zeitpunkten im Laufe seiner Karriere, in denen sich Lartigue näher mit der Farbfotografie beschäftigte. Hinzu kommt eine simultane Präsentation von Schwarz-Weiß-Aufnahmen und deren späterer Reproduktion in Farbe. Im Rahmen von Führungen (vor Ort und online) und Besuchen mit Workshop können Erwachsene und Kinder gemeinsam auf unterhaltsame Weise die Geheimnisse der Arbeiten Lartigues entdecken.

Bildnachweis: 

• Florette Lartigue bei einem Picknick, 1965. © Jacques Henri Lartigue, Kulturministerium, Frankreich / MAP-AAJHL