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Straßenkunst in Madrid

Möchten Sie die Straßenkunst Madrids entdecken? In allen Bezirken der Stadt haben Straßenkünstler inzwischen ihre Spuren hinterlassen und ernten von den Betrachtern ihrer Werke bewundernde Blicke. Viele Beiträge dieser jungen Kreativen, die sich oft an ungewöhnlichen Orten befinden, sind bereits fest in das Gesamtbild der Stadt übergegangen. Und es gibt bereits viele Interessierte auf der Suche nach diesen Gemälden und Graffiti rund um urbane Themen, die eine Art Kundgebung sind und als echter Trend nur hin und wieder, ganz spontan, und ohne Anspruch auf Beständigkeit auftauchen.

Heute sind viele Beispiele der Madrider Straßenkunst das Ergebnis von Festivals oder Initiativen, die es jungen Menschen ermöglichen, ihre Kreativität auf „legale" Weise zum Ausdruck zu bringen. Themen der urbanen (und „aufmüpfigen") Kunst sind Umwelt, Migration, Politik, Geschlechtergewalt, Multikulturalismus sowie sonstige soziale und aktuelle Belange.

Hier sind einige Anregungen und Highlights, anhand derer sich die einzigartige Straßenkunst Madrids entdecken lässt:

Ruta Cool Tour Spain

Alle, die sich sich für Graffiti, Wandmalereien, Schablonen, Aufkleber, Fotografie und urbane Installationen, egal ob Häkelwerk oder Gartenbau, interessieren, erwartet in Madrid eine Unternehmung, die mit Sicherheit jeden begeistert. Die Rede ist von „Cool Tour Spain”, einem Rundgang mit Blick auf die Ursprünge der Graffiti-Bewegung und die weitere Entwicklung der sogenannten Street Art.

Wer sich zu einer Ruta Cool Tour Spain anmeldet, besucht vor allem die Gegend Lavapiés, eines der aktivsten (und farbenfrohesten) Viertel der Unterground-Szene und besichtigt die kunstvoll gestalteten Mauern von La Tabacalera (wegen umbau geschlossen), einer der alternativsten Einrichtungen Madrids, und viele der „bearbeiteten" Fassaden vor Ort. Und erfährt natürlich die Geschichte von Muelle, dem ersten Madrider Graffiti-Künstler, der in den 1980er Jahren enorm von sich reden machte.

Der urbanen Legende zufolge holte sich sogar die Polizei Autogramme von dem unglückseligen Künstler, der mit nicht einmal 30 Jahren starb. Heute dekorieren seine Nachfolger die Fassaden und Vordächer von Lavapiés und seine Werke finden mehr Beachtung, da sie inzwischen Teil der Kunstgeschichte des 21. Jahrhunderts sind. Und damit dieser Künstler und Pionier nicht in Vergessenheit gerät, trägt seit 2017 eine Straße im Viertel Latina seinen Namen. Wer die Tour mitmachen will, kann sich dazu auf dieser Website anmelden. Die Rundgänge werden auf Spanisch, Französisch und Englisch angeboten.

Besonders erwähnenswert ist auch die von Guillermo de la Madrid und Diana Prieto gegründete Initiative Madrid Street Art Project (MSAP), die sich der Kreation, Organisation, Produktion und Mitteilung von Projekten und Aktivitäten rund um die Urban Art widmet. Sie hat zum Ziel, diese Art der Kunst und deren Autoren in öffentlichen Bereichen bekannt zu machen, zu fördern, aufzuwerten und der Bevölkerung jeder Altersstufe zugänglich zu machen.

CALLE Lavapiés

Das wahrscheinlich wichtigste Straßenkunstfestival Madrids. Teilnehmer sind viele Geschäfte im Viertel Lavapiés, die ihre Fassaden und Schaufenster zur Gestaltung zur Verfügung stellen, sowie mehr als 50 Künstler und Künstlergruppen. Beim letzten Mal waren an der Initiative Ramón Amorós, Zon, Lané Leal und Julio Cubillos, Alf Sunrisa, Yolanda Gómez Urrea, Telenolibre, Jota Visual, Terrario, Digo Diego etc. beteiligt.

Häufige Teilnehmer an dieser Initiative sind auch das Madrider Künstlerkollektiv Boa Mistura, das für Werke wie die Markthalle Mercado de la Cebada mit seinen optimistischen Farben bekannt ist, das Zentrum CEA(R) (Comisión Española de Ayuda al Refugiado/Spanisches Flüchtlingshilfekomitee) mit seinem Hogar/Futuro und der Arbeit für Ecoalf in der Calle Alonso Martínez sowie der Illustrator Mauro Entrialgo, der bei einer seiner Sessions Monster zeichnete, die sich von der Wohnungsvermietung an Touristen ernähren. Das CALLE Lavapiés ist inzwischen eines der Wahrzeichen des Stadtviertels.

Muros Tabacalera

La Tabacalera ist eine alternative Einrichtung mit öffentlich zugänglichen Ausstellungen, Konzerten und Vorträgen. Die an der Fassade zu sehenden Graffiti mit kritischen und humorvollen Botschaften werden jedes Jahr erneuert und sind ein wahrheitsgetreues Spiegelbild urbaner Kunsttrends.

Muros Tabacalera ist ein Projekt zur Förderung von Straßenkunst, bei dem jedes Jahr die Mauern des Außenhofs der Tabacalera mit neuen Beiträgen neu gestaltet werden. Bei der letzten (dritten) Veranstaltung nahmen über 25 Künstler teil. Das Projekt findet im Rahmen des Madrid Street Art Project des Kultusministeriums statt. 

UVNT Art Fair

Die einzige Messe Spaniens rund um die neue zeitgenössische Kunst, deren Begriff aus der Stadtkunst hervorgegangene Ausdrucksformen wie Postgraffiti, surrealistischer Pop oder neue Pop-Art umfasst.

Die Veranstaltung findet zeitgleich mit der Messe ARCO Ende Februar oder Anfang März in der Madrider Architektenkammer statt. Bei dieser Messe für Newcomer-Kunst sind bedeutende Galerien wie die Londoner StolenSpace Gallery, die italienische Wunderkammern, die russische RuArts sowie die spanischen My Name’s Lolita Art, Ysto/Giner und SC Gallery zu Gast.

Paisaje Tetuán

Das im Rahmen von Intermediæ (Matadero) entstandenen Projekt zielt darauf ab,  die Stadtlandschaft im Viertel Tetuán zu verschönern und organisierte bereits interessante künstlerische Interventionen an seinen architektonischen und urbanen Einrichtungen.

Dazu gehören eindrucksvolle Wandbilder, Fotos aus früheren Tagen des Viertels und seiner Bewohner sowie einen Nutzgarten mitten in der Stadt.  

¡Pinta Malasaña!

Ein freier, kostenloser Marathon für Kreativkultur zur Würdigung der Madrider Straßenkunst. Dabei finden an einem Sonntag im Jahr über 200 künstlerische Interventionen statt. Das normalerweise im Frühjahr abgehaltene Event bietet normalerweise auch Fotowettbewerbe, kostenlose Workshops und weitere Parallelprogramme.

La Neomudéjar

Eine Einrichtung für Kunst-, Experimente und Kreativität, die ungenutzte Flächen für Kulturzwecke aufgreift. 2013 wurde sie als selbstverwaltetes Zentrum eröffnet und fördert heute als Museum Kunstrichtungen wie Straßenkunst, Videokunst, Performance, Parkour und Sound Art. Die Einrichtung mit Sitz im Nebengebäude des ehemaligen Mediodía-Bahnhofs in Atocha organisiert regelmäßig Ausstellungen, Workshops und Konferenzreihen sowie Führungen die unterschiedlichsten Publikumsgruppen.

2018 eröffnete La Neomudéjar die neue Niederlassung Ciudad del Arte. Museo Zapadores mit Räumlichkeiten für die unterschiedlichsten Künstler, Galeristen, Vereine, Kuratoren und Museen und schuf damit einen Ort für Reflexion und Engagement für die neuen Stimmen der Kunst.

Compartiendo muros

Ein Programm, dass die Bevölkerung verschiedener Bezirke animiert, die städtische Landschaft zu verbessern. Tolle Wandmalereien von einheimischen Künstlern und Bewohnern der 21 Madrider Stadtbezirke verschönern die Stadtviertel und stellen ein Beispiel des nachbarlichen und interkulturellen Zusammenlebens dar.

Orte die über ihre Wandmalereien mit Zahnrädern und Musikinstrumenten einen Bezugspunkt für die Jugendlichen des Stadtviertels darstellen wollen; ein Park mit einem Wandbild, das ein Gänsespiel für Familien darstellt; ein Photocall-Wandbild, um tolle Fotos schießen zu können, ein Markt mit einer Figur, die sich in anschauliche pflanzliche Formen verwandelt oder die Wandmalerei El bosque de Chamberí von OTTSTUFF, die zusammen mit Kindern gemalt wurde. Spaziergänge, die zu spannenden Erlebnissen werden und uns die Stadtviertel und ihre Bewohner näher bringen.

Espacio Oculto Madrid

Hier organisiert das Kollektiv Cool Tour Spain interessante Workshops für Straßenkunst. Dozent ist normalerweise El Rey de la Ruina, einer der berühmtesten Künstler der Stadt, bei dem die Teilnehmer unterschiedliche Graffiti-Techniken im Hinblick auf Formen, Schattierung Füllung etc. lernen.

Das sind nur einige Vorschläge zur Erkundung der Madrider Straßenkunst, aber es gibt noch viele weitere. Wer also an Street Art interessiert ist, sollte seiner Künstler- und Graffitader folgen und noch weiter darin eintauchen.

Urbane Kunst in Usera

Zusammen mit seiner Agentur Ink and Movement steht der Künstler Okuda San Miguel hinter Factory of Dreams, der neuen Anlage für Gestaltung, Betreuung und Verbreitung zeitgenössischer Kunst. In der Stadtbibliothek San Fermín erinnern die Wandmalereien des Graffitikünstlers aus Kantabrien an die Geschichte des Gebäudes und zeigen, wie das Viertel zu dieser Einrichtung gekommen ist. Das jüngste Bild von August 2022 erzählt (von einem feministischen Blickwinkel aus) die Geschichte der Einwohnerinnen und Einwohner des Viertels.

Wandmalereien in Fuenlabrada

Die Stadtverwaltung von Fuenlabrada setzt auf Kunst und Kultur - das spiegelt sich in den zahlreichen Wandmalereien, die seit 2020 die Straßen der Stadt schmücken, wider. Die Wandgemälde überall im Zentrum der Stadt bei Madrid sind Werke bekannter Graffitikünstler wie Suso33, Okuda und El niño de las pinturas. Daneben unterstützt das Museum für urbane Kunst in Fuenlabrada (CEART) Ausstellungsflächen, die figurative Kunst mit Alltagselementen aus dem Stadtbild von Fuenlabrada kombinieren.

Metro-Station Santo Domingo

Der U-Bahnhof Santo Domingo (Linie 2) beherbergt zwei Wandgemälde rund um die karibische Vielfalt und Bilderwelt der Dominikanischen Republik. Die farbenfrohen Werke voller Bewegung drehen sich um Merengue, Musik, Tanz, das Meer und die Anbaukulturen des Staats in der Karibik. Zu sehen sind die Wandgemälde Acordes de historia, República Dominicana von Gerson Rodríguez und Taína Mariel Almodóvar sowie Mar de vida, de sonrisas, de esperanza y alegres olas von Jeannette Alfau und Luis Alejandro Núñez.

Projekt Marconi

Ziel dieses neuen Projekts auf Initiative der Stadt ist die Wiederbelebung und Umgestaltung des Bezirks Villaverde mithilfe der Kultur. Dazu entstanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Design acht Wandgemälde und vier Skulpturen. Das Projekt orientiert sich am Vorbild des Stadtteils Wynwood in Miami, in dem unter Mitwirkung zahlreicher Stadtkünstler eine Umgestaltung des Stadtbilds gelang.

Die „Chulapa" von Carabanchel

Der Bezirk Carabanchel ist inzwischen Mittelpunkt einer großen kreativen und unkonventionellen Bewegung, die bereits mehr als 130 Künstler - verteilt in etwa 40 Ateliers, Kunsthandwerkstätten und Kreativeinrichtungen - anzog. Besonders interessant ist das Wandgemälde zu Ehren der sogenannten Chulapa, der typischen Madrider Frauenfigur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, auf dem Turm des alten Wasserreservoirs der Siedlung Tercio y Terol in der Calle Amalrico, ein Werk des in New York lebenden kubanischen Künstlers Jorge Rodríguez-Gerada.

Die Graffiti-Frage

Wissen Sie, wo sich dieses erstaunliche Graffiti befindet? Es ist nicht ganz einfach zu finden.... Hier ein kleiner Tipp - es ist zwischen dem Teatro de la Abadía und Los Teatros del Canal... Drehen Sie eine Runde durch das Stadtviertel Arapiles, früher oder später stoßen sie bestimmt darauf. 


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