Das Museum zeigt eine zusammen mit der Fondation Beyeler in Riehen/Basel organisierte Retrospektive über den legendären Künstler Balthasar Klossowski de Rola (*1908 Frankreich, †2001 Schweiz), der besser unter seinem Künstlernamen Balthus bekannt war.

Die von Raphaël Bouvier mit Unterstützung von Michiko Kono und Juan Ángel López-Manzanares kuratierte Ausstellung umfasst die wichtigsten Bilder aus allen Etappen seines Werdegangs ab den 20er Jahren. Sie alle zeigen die vielfältigen Wege intellektueller Interaktion zwischen den Dimensionen Raum und Zeit, die Beziehungen zwischen Figur und Objekt und die Wesensmerkmale seines geheimnisvollen Werks.

Bathus war zweifellos einer der außergewöhnlichsten Maler seiner Zeit und gilt als einer der großen Meister der Kunst des 20. Jahrhunderts, dessen vielfältige und vielschichtige Werke sowohl bewundert als auch abgelehnt wurden. Der Künstler, dessen Einflüsse von Piero della Francesca über Caravaggio, Poussin, Géricault bis Courbet reichen, ging einen Weg praktisch entgegen der Entwicklung des Zeitgeists.

Sein Werk enthält auch Anklänge an modernere Bewegungen wie die Neue Sachlichkeit sowie bekannte Illustrationen von Kinderbüchern des 19. Jahrhunderts. Balthus entwickelte eine persönliche und einzigartige Form der Gegenwartskunst und lässt sich als postmodern mit einem figurativen Stil fern der üblichen Kategorisierung bezeichnen.

Seine Arbeiten in einer Bildsprache mit kraftvollen Formen und sehr ausgeprägten Konturen enthalten zahlreiche Widersprüche, die etwa Ruhe mit Spannung, Traum und Geheimnis mit Realität oder Erotik mit Unschuld verbinden.

Bildnachweis:

Balthus, Das Kartenspiel, 1948 - 1950